NordWest Zeitung - 04.07.2014

Diese Junges wollen die Clubs erobern

Die Band aus zwei Nordenhamern und einem Freiburger spielt am Sonnabend bei einem Festival in Hannover. Den drei Musikern ist derzeit Spaß wichtiger als Geld, trotzdem haben sie mit Beating Signal große Pläne.

Nordenham „Einmal Vorgruppe von Rammstein sein. Das wär`s.“ Na klar: Wer hoch hinaus will, muss hohe Ziele haben. Luca Riese (19), Bastian Sieghold (18) und Mickael Pasquier (20) stehen zwar noch ganz am Anfang ihrer Musikkarriere, doch ihre Band Beating Signal erfreut sich einer wachsenden Anhängerschaft.

An diesem Sonnabend hat das Trio seinen ersten großen Auftritt, bei dem es sein ganzes Repertoire bei einem Freiluftfestival vorführen darf. Rund eine Stunde lang tritt Beating Signal bei einer Jubiläumsveranstaltung des SC Elite Hannover auf. Es werden mehrere hundert Besucher erwartet.

Doch wer ist Beating Signal, und was spielt die Band für eine Musik? Luca und Bastian kommen beide aus Nordenham und haben sich in der siebten Klasse kennengelernt. Schnell wurde beiden klar, dass sie musikalisch auf einer Wellenlänge liegen.

Nach anfänglichen Coversongs fingen die beiden an, auch eigene Stücke zu komponieren. Doch zwischenzeitlich schlief das Projekt ein. Dann kam aber Mikael aus Freiburg im Breisgau ins Spiel. Luca und Mikael lernten einander 2010 über eine Rammstein-Fanpage im Internet kennen. Der Draht wurde immer enger, und auch Bastian freundete sich mit dem Süddeutschen an. Seit 2013 sind sie nun gemeinsam unterwegs.

Dark Future-Pop

Die Musikrichtung ist schwer einzuordnen. Es gibt die Kategorie Future-Pop, die sehr beatlastig und poppig ist. „Weil aber unsere Musik etwas düsterer ist, haben wir unseren Stil Dark Future-Pop genannt“, sagt Luca.

Beating Signal benutzen in erster Linie 80er-Jahre Instrumente wie beispielsweise den guten, alten Synthesizer. Aber auch die Gitarre – gespielt von Luca – darf nicht fehlen. Für den Gesang ist Bastian zuständig, während Mikael effektvolle Sequenzen über den Laptop einfügt.

Auch die Aufgabenverteilung abseits der Bühne ist in der Band klar. Zunächst sorgt sich Luca um den Sound – Bastian schreibt dann passend dazu die Texte. „Meine Funktion ist es dann, für Auftritte zu sorgen“, sagt Manager Mickael.

Die erste öffentliche Kostprobe ihres Könnens gaben Beating Signal im November 2013 in der Jahnhalle ab. Als Vorgruppe der Madheads heizten die damals noch zu zweit auftretenden Nordenhamer den rund 180 Zuschauern ordentlich ein. Von diesem Auftritt hat sich die Band auch einen Live-Mitschnitt anfertigen lassen.

Von Musik leben können

Nach einem weiteren Konzert in Hamburg steht am Sonnabend also der dritte Auftritt an. Ans Geld denken die drei noch nicht. „Im Moment geht es darum, Spaß zu haben und Konzerte zu spielen“, sagt Bastian. „Es wäre aber schön, wenn wir mal die Clubs ganz allein füllen könnten.“ Mikael ist da schon einen Gedankengang weiter. „Es wäre natürlich klasse, wenn wir irgendwann mal von der Musik leben könnten.“ Aber in erster Linie zähle, die Leute glücklich zu machen.

Momentan ist die Beating Signal noch ganz klar auf elektronische Musik ausgerichtet. Aber die drei Nachwuchskünstler schließen einen Stilwechsel für die Zukunft nicht aus. „Ich lasse mich immer gerne wieder inspirieren“, sagt Luca. Allerdings sei für den Zuhörer auch immer ein gewisser Wiedererkennungswert wichtig.